Am 9. August 2022 fuhr die „Spanisch-Brötli-Bahn von Baden nach Zürich – genauso, wie bei der ersten Fahrt im Jahre 1847.
Vor 175 Jahren fuhr der erste Zug fahrplanmässig von Baden nach Zürich. Die „Spanisch-Brötli-Bahn“ startete ihren Betrieb am 9. August 1847 mit vier Fahrten pro Tag. Die Fahrt für die 23 Kilometer lange Strecke dauerte ohne Halt 33 Minuten. Eine Fahrt in der dritten Klasse kostete 80 Rappen, die erste Klasse kostete das Doppelte. Von diesem Zeitpunkt an hat sich das gesamte Schweizer Schienennetz rasant entwickelt, sodass es heute eines der dichtesten der Welt ist.
Zum Jubiläum fuhr eine historische Zugskomposition die Strecke erneut ab. Mit an Bord: Bundesrätin Simonetta Sommaruga, SBB-Chef Vincent Ducrot und 150 weitere Ehrengäste.
Nach der Ankunft am Zürcher Hauptbahnhof fuhr die Festgemeinde mit einem Nachbau der „Spanisch-Brötli-Bahn“ nach Altstetten. Dieser Nachbau der „Limmat“ wurde bereits für die Hundertjahrfeier 1947 erstellt. Die beiden ersten Lokomotiven der „Spanisch-Brötli-Bahn“ waren in Karlsruhe (D) bestellt worden und trugen die Namen „Limmat“ und „Aare“. Die Originalloks verkehrten bis 1866.
Bei ihrer Rede in den SBB-Werkstätten betonte Bundesrätin Simonetta Sommaruga, dass Der ÖV eine grosse Stärke der Schweiz sei. „Unsere Bevölkerung kann sich sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen auf Bahn, Bus, Postauto und Tram verlassen. Darum beneidet man die Schweiz in vielen Ländern.“
Spanisch Brötli
Bei den „Spanisch Brötli“ handelt es sich in seiner Urform um ein luftiges Gebäck aus Blätterteig mit einem hohen Butteranteil. Sie sind quadratisch mit einer Seitenlänge von etwa 8 cm, oben mit Eistreiche bestrichen und kreuzweise eingeritzt. Das Gebäck hat seinen Namen von seiner ursprünglichen Herkunft aus Mailand, das im 16. Jahrhundert noch unter spanischer Herrschaft stand.
Als 1847 die „Schweizerische Nordbahn“ von Baden nach Zürich als erste Bahnstrecke innerhalb der Schweiz eingeweiht wurde, konnten die „Spanisch Brötli“ in 45 Minuten von Baden nach Zürich transportiert werden. Dieser Verwendungszweck der Bahn war so beliebt, dass die Bahnlinie im Volksmund die Bezeichnung „Spanisch-Brötli-Bahn“ bekommen hat. Für die Badenfahrt 2007 haben Badener Bäckereien neben dem Original einige neue Varianten geschaffen, salzig oder mit einer Haselnuss-Rüebli-Füllung, die unter dem Markennamen „Spanischbrödli“ verkauft werden. Die Marke ist Eigentum der Stadt Baden.
Andreas Walker